Lemuren Spezial

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Niemand, bis auf die Lemuren selbst, weiß, woher dieses geheimnisvolle Volk stammt. In vielen Legenden finden sie Erwähnung, immer wieder tauchen einzelne Wesen dieser Rasse auf, um fürchterliche Morde zu begehen. Das Dunkel der Nacht ist ihr Element, die Stille, der Schatten und der stumme Schrei eines Gemeuchelten ihr Schlachtruf. Keine einzelne Legende jedoch stammt aus dem Erzählungsschatz der Lemuren selbst, immer wieder waren es andere Erzähler, die sie als Schreckenselement in ihre Geschichten aufnahmen. Sie läßt nur wenig über sich selbst an Außenstehende dringen, ihr eigenes Blut und das der Rasse bedeutet ihnen alles. Zweifelsohne liegt dieses Verhalten in ihrer Abstammung begründet und vielleicht auch einem geheimen Zweck, dem die Lemuren dienen. Man weiß von ihnen, das nur wenige dem Chaos huldigen. Nein, oft suchen sie sich ihre Opfer bewußt, verfolgen eine Aufgabe oder erreichen manchmal, daß durch einen Mord alte Machtstrukturen zusammenbrechen. Woher kommen diese Wesen also? Eines der Gerüchte besagt und dies scheint wirklich nahe an die Wahrheit heranzukommen, daß sie, wenigstens zum Teil, dämonischer Abstammung sind. Was über Rituale, Lebensweise, Verhalten und soziale Aspekte bekannt ist, scheint diese Theorie zu bestätigen. Auch ihr Äußeres trägt dazu bei, dem unvoreinge-nommenen Betrachter ganz von selbst zu diesem Schluß kommen zu lassen. Die Hautfarbe besteht aus einem stumpfen Blau-Grau, das sehr stark an die Asche erinnert, die bei so manchem Vulkanausbruch meterhoch die Landschaft bedeckt. So viele Schattierungen diese Asche besitzt, so verschieden kann auch die Haut dieser Lebewesen beschaffen sein. Ihr Gesicht weißt feine, man könnte fast sagen diabolische Gesichtszüge auf. Die Zähne sind nadelspritz, wie die eines Raubtiers. Ihre langen, schwarzen Haarmähnen jedoch tragen sie zu einem Zopf gebunden oder geflochten, um möglichst wenig davon behindert zu werden. Die Stirn ziert ein Paar kleiner Hörner, Überbleibsel einer vielleicht schon fast vergessenen Abstammung. Erwähnenswert ist auch der grazile, raubtierhafte Gang aller Angehörigen dieser Rasse. Wo Elfen Eleganz zeigen, gleitet, schwebt, springt oder schleicht ein Lemure in flüssiger Bewegung dahin. Die Waffen, die Lemuren gemeinhin tragen und natürlich auch benutzen, zeigen viel von der Mentalität dieses Volkes. Dolche und Krummsäbel aller Variationen sind sehr beliebt, oftmals mit seltsamen Gravuren versehen. Um so besser eine Waffe sich verstecken läßt, umso lieber trägt ein Lemure sie. Die seltsamste Klinge jedoch ist die Klaue. Eine oder mehrere Klingen am Unteram befestigt, die in ihrer Form stark an die Krallen einer Katze oder gar eines Dämons erinnern. Was dieses Volk außerdem hervorhebt, ist sein außerordentliches Gespür für das Exquisite, die Kunst in ganz besonderer Vollendung. Ihre Gewänder sind oftmals nicht so elaboriert, überladen und barock wie die der Elfenrassen. Doch jedes Detail ist bis aufs feinste herausgearbeitet und das gilt für jeden Bereich ihres Lebens. Von der Farbe her bevorzugen sie dunkle, gedeckte Töne, selten jedoch pures Schwarz. Vielmehr sind es zahlreiche Schattierungen von Blau-Grau bis ins Violette hinnein, immer gedeckt und dunkel gehalten. Diese Maxime scheint sich in allem und jedem zu manifestieren. Nichts bleibt oftmals dem Zufall überlassen. Selbst ihre Morde sind nach solchen Kriterien geplant, man möge mir die Wortwahl verzeihen, wahre Meistrewerke der Kunst. Ein Wesen zu töten heiöt för sie nicht einfach einen Lebensfaden durchschneiden, auf das wie und die Nachwirkungen auf die Umgebung des Opfers kommt es an. Es gibt Morde, die andere Morde provozieren, Kriege auslösen oder andere Wesen in den Wahnsinn ewiger Umnachtung treiben. Solche Schandtaten werden gemeinhin den Lemuren zugeschoben, manchmal zu unrecht! Doch nie wird ein Lemure wagen seinesgleichen zu töten! Ihre Zahl ist klein und sie leben weit verstreut im Land. Außerdem scheint eines ihrer Gebote zu sein, das Blut der Rasse sauber zu halten, sie scheinen einen Weg zurück zu ihrem Ursprung zu suchen. Bricht einer das Gebot, ist er zu einem grausamen Tode verdammt, von den Händen der eigenen Angehörigen! So zählen nicht zuletzt diejenigen Lemuren als hochstehend, die vom Auftreten und Aussehen her am dämonischsten sind.

In entlegegenen Gebieten lebt dieses Volk, hält sich von Städten anderer fern. Wenige haben sich jemals getraut, einer ihrer Festungen nahe genug zu kommen, um sie mit eigenen Augen zu betrachten. Ich sage euch, es gibt nichts schöneres und nichts furchteinflößenderes! Jeder kennt die Jahrmarktsmagier, die Kieselsteine durch Levitation um die Ohren ihrer Betrachter segeln lassen. Wer hat es jedoch bis jetzt fertig gebracht, eine ganze Festung schweben zu lassen? Alle Festungen gleichen vom Äußeren her einer geschlossenen Blöte der einen oder anderen Art. Kein Licht dringt heraus, keine Fensterschlitze sind zu sehen, keine Tore und keine Laut dringt nach draußen. Gewaltig und schwarz, denn aus Obsidian und Basalt sind sie gebaut, schweben sie drohend im Licht des Tages. Jeder, der sie erblickt, scheint eine kalte Hand an seiner Kehle zu spören oder den scharfen Blick eines Beobachters im Nacken. Doch welch Wunder, wenn die Dömmerung hereinbricht! Aus dem Abgrund öber dem sie schwebt dringt ein rötliches Glühen nach oben, bringt die Schwärze des Gesteins zu unheiligem Leben. Plötzlich werden feine Verziehrungen, Reliefs und Bildmotive äußerster Schönheit und Fremdartigkeit sichtbar. Selbst der Kranz steinerner Dornen, der den Abgrund umgibt scheint sich zu recken und zu dehnen, wie eine Schlange, die ein Gelege umschlieöt. Dann beginnt sich lautlos, gleitend, die gewaltige, steinerne Blüte zu öffnen. Ein Kranz steinerner Strahlen, der sich entfaltet, um der kalten Helligkeit des Mondes Einlass zu gestatten. In der Mitte der Kokon welcher den mächtigsten Lemuren der Familie birgt, der das Licht der fahlen Scheibe trinkt, die gleichgöltig auf das erschreckende Wunder blickt. Jetzt ist auch die Zeit der Lemuren, zu der sie einzeln, oder in kleinen Gruppen aus ihren Verstecken und aus der Festung kommen. Von der Festung aus schieben sich nun schmale Laufstege über den gähnenden Abgrund, in dem weit unten das Feuer der Erde brennt. Dann ziehen sie aus, vielleicht auf der Suche nach Magischen(Legendäre Artefakte|Artefakent)), mit einem Mordauftrag oder einfach nur, um zu jagen und Nahrung zu beschaffen. Der Name, den die Lemuren diesen Festungen gegeben haben, bedeutet öbersetzt so viel wie "Blüte der Nacht". Alle diese Blüten sitzen gleichsam auf einem Stiel, nämlich den gewaltigen Erdspalten, die hinnunterreichen bis zum Innern der Welt. Bei der Geburt einer Blüte öffnet sich zuerst dieser feurige Schlund im Erdboden. Inmitten der entsteigenden Dämpfe, Hitze und fliegenden Lavabrocken schwebt die Blöte empor, geschützt durch die Macht des Duadim. Diese Schlünde ziehen sich entlang gewaltiger Erdspalten durch das Land und keiner vermag so recht verhindern, das dort weitere Blüten der Nacht emporsprießen. So zeigte es sich, das selbst die mächtigsten Kaiser und Potentaten unföhig waren, das Vordringen der Lemuren aufzuhalten. Allerdings stellt dieses Volk auch keine grööeren Gebiets oder Besitzanspröche, auöer einem schmalen Landstreifen entlang dehen Kräfte schwinden. Dann füllt die Lemurenfestung, die Bewohner und alle Schätze in den heißen Scr Spalten. Wer könnte sich ihnen denn auch widersetzenö Tief unten, unter den schwebenden Blüten jedoch, brodelt das Blut der Erde, gewaltige Massen rotglühender Lava. Deren düsterrotes Glühen kann man nachts an den Lemurenfestungen beobachten, wenn es von unten an den Blütenkelch dringt. Diese heiße Glut der Hölle schließlich ist es auch, die das Ende einer Blüte der Nacht besiegelt. Stirbt die Festung oder wird unwiderbringlich geschädigt, passiert es, daß die magischo- von Mutter Erde. Bei solchen, zugegebenermaßen recht seltenen Ergeinissen stirbt gleichzeitig ein ganzer Familienzweig. Lemuren, die zu diesem Zeitpunkt auöerhalb verweilen, nehmen sich in der Regel sofort das Leben. Den Tod einer Festung kann ein Lemure noch auf weite Entfernungen spüren. So geschehen im Stadtstaat Harogan, wo eine Gruppe von vier Lemuren des Nachts plötzlich die Waffen zog um gemeinsamen Selbstmord zu begehen.

Ein Geheimnis wird wohl der Herrscher einer Lemurenfestung bleiben, das Duadim. Von diesem "Wesen" wird behauptet, es sei ein Zwitterwesen, halb Dämon, halb Lemur, halb Mann, halb Frau. Was ist bekannt über dieses Ding? Nun, zunächst einmal soll jede Festung im Herzen eine Kammer bergen, einem steinernen Kokon gleich, der das Duadim birgt. Verwoben in ein Netz pulsierender Stränge, die aus Wänden, Boden und Decke drängen, umgarnt von den Lebensadern der Festung lebt es hier. Sein Blut fließt durch alle Stränge, pulsiert durch die Festung, erfüllt sie mit gewaltiger Kraft. Einem Netzwerk steinerner Adern gleich durchzieht es alle Wälle und steinernen Befestigungen. Durch diese Adern jedoch fließt nicht nur der Lebenssaft des Duadim, nein, es ist die Energie, die die Festung am Leben hält. Der ganze Stein, jeder kleinste Splitter, lebt durch die Macht dieses einen Wesens und seiner Magie. Stirbt das Duadim, so stirbt die Festung, also auch das Volk, da es seiner Führerschaft beraubt ist. Woher kommt solche Macht? Nicht von dieser Welt, sagen die Gelehrten, Dämonologen und Magier. So scheint es also doch zu stimmen, daß Dämonen und Lemuren hier einen unheiligen Pakt geschlossen haben. Die Lemuren beherrschen keine Magie, ja sind fast unfähig sie als elementare Kraft zu begreifen. So streben sie fast alle danach, mehr dieser unbegreiflichen Macht zu erlangen. Fast unheimlich ist ihr Spürsinn, wenn es um magische Artefakte geht, die es zu ergattern gilt. Für die einzige Art Magie, die zu beherrschen sie imstande sind, stellen auch Menschenleben kein Hindernis dar. Allerdings kann dies auch eine Schwäche sein, wie zahllose Heldenepen berichten, wo magischer Tand als Köder benutzt wurde. Doch weiter zum Duadim: Inmitten dieses Netzes, verwachsen mit zahllosen Strängen, unfähig sich zu bewegen, wacht das Duadir über die Festung. Es lebt von der Nahrung die ihm von seitens der Untertanen geschenkt wird, von der Glut der Lava, die aus dem Abgrund unter der Festung heraufdringt und vom silbrigen Mondlicht. Auch von Opferungen lebender Wesen wurde berichtet. Die Stränge entwachsen seinem Unterleib, glühend rot, pulsierend, werden bald von einem kristallenen Schutzmantel umhüllt, bevor sie im Gestein verschwinden. Solange das Duadim lebt, ist die Festung sicher. Es gibt viele Geschichten, die von der Macht dieses Wesens handeln, das sehr gut weiß, seine Heimstatt zu verteidigen.


Über die Lemuren - Ein unbekannter Verfasser:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ein trockener Wind streicht öber die Ebene, fegt die feine graue Asche zwischen dem schwarzen Lavagestein zu flachen Dünen zusammen. Kleinere Ansammlungen verkrüppelter Nadelhölzer stehen wie vereinzelte Borstenbüschel auf der grauen Haut eines Titanen. Gelblich wölbt sich der schwere Himmel über die trostlose Einöde, der beißende Geruch nach Schwefel dringt aus allen Ritzen des Gesteins. Inmitten der grauen Ebene gähnt gleich einem klaffenden Maul ein Krater, groß genug um wohl eine ganze Stadt in seinem Rachen versinken zu lassen Bizarre Felszähne wie aus schwarzem Basaltgestein herausgeschmolzen umsäumen den Schlund, der das Unglaubliche birgt. Regungslos, als würde selbst die Zeit hier stillstehen, schwebt der mächtige schwarze Fels öber dem Feuer der Welt. Die Glut aus den Tiefen des Kraters malt lodernd rote Ornamente in das schwarze Felsgestein. Die Nacht bricht herein und das Himmelsgelb weicht einer samtenen Schwärze. Die ersten Sterne blicken mit ihren kalten Augen auf die Welt und in ihrem Antlitz erwacht der Fels zum Leben. Wie eine Knospe öffnet sich seine Spitze und Felszungen wölben sich Blütenblättern gleich bis zum Rand des Kraters. Wenigen war es bisher vergönnt, dieses ehrfurchtgebietende Schauspiel zu beobachten und davon zu berichten. Blumen der Nacht werden diese schwebenden Felsen im Volksmund genannt - unbezwingbare Heimstatt der unheimlichen Lemuren.

In der Geschichtsschreibung der Völker werden die Lemuren zum ersten Mal kurz vor dem Kataklysmus erwähnt - im Gemeinen als Teufel der Nacht oder blaue Dämonen bezeichnet. Tatsächlich halten sich die Lemuren für die älteste Rasse der Welt , die ersten, die dem Feuer der Welt entstiegen. Und einiges spricht dafür, daß sie in der Tat eine sehr, sehr alte Rasse sind. Den in den Legenden längst vergangener Zeiten stößt man immer wieder auf Hinweise, daß sich die Menschen damals vor blauen Geistern fürchteten - Blauen Geistern, deren Beschreibung unwillkürlich an die Lemuren erinnert. Besonders interessant ist die Tatsache, daö gerade in den südlicheren Landen, dem jetzigen Shai- Anarat, die meisten derartigen Legenden zu finden sich. Sogar die Sprache der Lemuren weißt erstaunliche Parallelen zu der shai -anarischen Sprache auf. Und bis heute trägt manch ein shai - anarischer Assassine einen kleinen Glücksbringer bei sich - ein grob geschnitztes Holzfigürchen mit gehörntem Kopfe. Zu hunderten leben die Lemuren in ihrer schwebenden Felsfestung, dem \Dim\uhan\ was in Lem - kai soviel heißt wie \Hüter des Lebens\. Denn daß, was für Unwissende aussieht wie Fels lebt wahrhaftig.

Tief im Inneren des Dim\uhan lebt eines der erstaunlichsten und mächtigsten Geschöpfe dieser Welt - das Duadim. Ein Wesen, dessen lemurischer Ursprung kaum noch erkennbar ist, verwachsen mit dem Stein der Festung. Die Kräfte des Duadims haben den Krater geschaffen, die Festung geformt und es sind seine Kräfte, die den Dim\muhan in der ständigen Schwebe halten. Seine Magie durchdringt den gesamten Fels und macht ihn so zu einem lebenden, wachsenden Organismus. Ein Organismus, dessen Energien vom kalten Sternenlicht gespeist werden. Und nur des Nachts kann der Dim\muhan betreten oder verlassen werden

In unregelmööigen Zyklen wird im Dim\muhan ein Lemurenkind geboren, daß weder Mann noch Frau ist. Wenn dies geschieht, verläßt eine größere Anzahl Lemuren mit dem Kind die Festung um sich in einem steinernen Kokon auf den Feuerflüssen tief im Herzen der Welt an einen neuen Ort tragen zu lassen - hier wird das junge Duadim eine neue Felsfestung entstehen lassen. Niemand weiß vorher, wo dieser neue Dim\muhan auftauchen wird.

Die Lebensspanne der Lemuren erstreckt sich selten über 70 menschliche Jahre und da ihnen ein ausgesprochen schlechtes Zeitgefühl zu eigen ist, kennen selbst sie nicht die Lebensdauer eines Duadims. Aber es heißt, wenn im Dim\muhan keine Kinder mehr geboren werden, neigt sich das Leben des Duadims dem Ende zu - der Krater wird in sich zusammenstürzen und nichts wird mehr an den Dim\muhan erinnern.

Ein Dim\muhan ist eine autarke Welt für sich. Eine solche Lemurengemeinschaft hat keinen Herrscher im herkömmlichen Sinne - es ist das Duadim, das für diese Gemeinschaft sorgt. Eine priesterähnliche Kaste, die Dim\hadij, steht in ständigem, telephatischen Kontakt mit diesem Wesen und kümmert sich um dessen Wohlergehen und geben dessen Weisungen und Wünsche an die Gemeinschaft weiter. Ein Dim\hadan verläßt so gut wie nie den Dim\muhan. Es gibt auf der ganzen, bekannten Welt nur wenige Dim\muhan und diese haben kaum Kontakt zueinander. Angeblich kennen nur die Duadims ihre genaue Zahl. Die größten und bekanntesten Dim\muhan sind zur Zeit Neyphat und Alyanth. Cahalth, der einstmals größte Dim\muhan zerbarst kürzlich über den Lohen des Erdfeuers - ein mächtiger Dämon Malagash\ soll hierbei seine Hand im Spiel gehabt haben. Weitere kleinere Dim\muhans sind Gizaith, Samanth, Calynth und Talath.

Familien im eigentlichen Sinne gibt es in einem Dim\muhan nicht. Lemuren wählen ihre Partner willkürlich und selten für eine längere Zeit. Kinder. die aus so einer Verbindung hervorgehen, werden von der Gemeinschaft betreut. Verkrüppelt oder anderweitig behindert geborene Kinder werden direkt nach der Entbindung ins Erdfeuer geworfen, da nur starke und gesunde Kinder den Fortbestand des Volkes garantieren. Diese haben dann in ihren ersten Lebensjahren völlige Narrenfreiheit im Dim\muhan. Ihrem eigenen Nachwuchs gegenüber sind Lemuren ausgesprochen nachsichtig und liebevoll - würden aber jederzeit den Sprößlingen einer anderen Rasse skrupellos die Kehle durchschneiden. Im Alter von ca. 7 Jahren beginnt die eigentliche Erziehung des Nachwuches und die Kinder verlassen zum ersten mal den Dim\muhan. Meist nimmt ein erwachsener Lemur ein oder auch mehrere Kinder unter seine Obhut. Dabei suchen sich die die Lemuren die Kinder aus, die sie als fähigste Nachfolger ihres eigenen Könnens und Wissen erachten Und haben die jungen Lemuren diese harte Schule erfolgreich hinter sich gebracht, dürfen sie sich stolz als Zögling eben jenes Erziehers (\Tenhir\ : lem-kai för Lehrer)bezeichnen. Ein lemurischer Name wie Khirun ten\Mahud bedeutet von daher sinngemäß soviel wie \Khirun, Zögling des Mahud\ Mit der erweiterten Namensgebung gilt ein Lemur in der Gemeinschaft als erwachsen.

Lemuren haben von Geburt an eine gewisse Magieresistenz, die sich im Alter nicht selten zur völligen Magieimmunität entwickelt. Erstaunlicherweise sind Lemuren aber unfähig, selbst Magie zu wirken. Und diese Unfähigkeit bestimmt auch ihr primäres Lebensziel -das Streben nach Möglichkeiten, doch Magie wirken zu können. Kein magisches Artefakt ist vor ihnen sicher - sie streifen in kleineren Gruppen durch alle Lande der Welt, ständig auf der Suche nach magischen Objekten, die ihnen, wenn auch nur zeitweilig, die ersehnten Fähigkeiten geben. Dabei ist ihnen jedes Mittel recht. Lemuren sind wahre Meister im Meucheln und Giftmischen, sowie im Brauen von magischen Tränken. Und diese Mittel setzen sie ohne jegliche moralische Bedenken ein, sind doch sie alleine die einzig würdige Rasse auf der Welt.

Sind Lemuren einmal auf der Fährte eines magischen Artefaktes oder einer Spruchrolle sei dem Besitzer tunlichst geraten, diesen Gegenstand freiwillig auszuhändigen - diese Geste könnte seine Lebenserwartung positiv beeinflussen. Mit der Aussicht, eine Spruchrolle oder ein Artefakt angefertigt zu bekommen, sind Lemuren auch durchaus bereit, für Angehörige anderer Rassen gewisse Dienste zu leisten, wobei sie keine Unterschiede zwischen den Rassen machen - daß einzige Kriterium ist der Wert der Entlohnung. Nie aber sollte ein Auftraggeber die Entlohnung vor dem Dienst anfertigen lassen oder gar aushändigen. Lemuren fühlen sich in keinster Weise an Verträge mit niederen Rassen gebunden und so kam es schon des öfteren vor, daß ein derart unbedachter Auftraggeber noch nichtmals mehr die Gelegenheit bekam, über seinen Fehler nachzudenken.

Kleinere Artefakte und Spruchrollen behalten Lemuren zumeist selbst - seltene und mächtige Artefakte hingegen jedoch tragen sie als Beute in ihren Dim\muhan, wo diese in dem ringförmig um die Halle des Duadims verlaufenden Gewölbe der Artefakte gesammelt werden - je mehr kostbare Artefakte und arkane Gegenstände ein Dim\muhan besitzt, desto höher ist sein Ansehen.

Auch wenn kein Lemur einem magischen Artefakt widerstehen kann, sind sie dennoch nicht ausschließlich damit beschäftigt, Artefakte zu jagen - viele betätigen sich auch als Drogenhändler oder Kopfgeldjäger.

Niemals würde ein Lemure einen seiner eigenen Rasse heimtückisch ermorden - untereinander haben Lemuren einen hohen Ehrenkodex. Lemuren aus einem Dim\muhan arbeiten stets zusammen, da das Wohl des Dim\muhan, insbesondere des Duadims öber allem steht. Treffen in seltenen Föllen Lemuren verschiedener Dim\muhan zusammen, kann es durchaus vorkommen, dass die eine Gruppe der anderen ihre Artefakte abjagen will - dies wird aber stets im offenen Kampf geschehen. Ansonsten stellen sich Lemuren niemals dem offenen Kampf, außer ihnen bleibt keine andere Wahl. Sie sind die geborenen Nachtjäger. Zu mehreren greifen sie blitzschnell hinterrücks aus den Schatten an, um dann ebensoschnell wieder in der Dunkelheit zu verschwinden.

Für ihre hochempfindlichen Augen ist die Nacht hell wie der Tag, Sonnenlicht bereitet ihren Augen größte Schmerzen und führt nach kürzester Zeit irreparabel zur Blindheit. Lemuren meiden das Tageslicht - bedingt es ein Umstand, daß sie dennoch ans Tageslicht treten mössen, so geschieht dies nur mit sorgfältigst verdunkelten Augen und es wird bevorzugt der Schatten aufgesucht. Ansonsten, fernab vom heimischen Dim\muhan verkriechen sich Lemuren tagsüber in dunklen Höhlen oder verdunkelten Behausungen.

Aufgrund ihrer relativ geringen Lebenserwartung sind Lemuren sehr risikofreudig und wissensdurstig. Die meisten von ihnen sind hochgebildet und neben der Suche nach Artefakten auch ständig auf der Suche, ihren Wissensdurst zu stillen. Oft suchen sie sich Lehrmeister anderer Rassen - diesem begegnen sie dann auch mit einem bedingten Respekt. Wissen beeindruckt Lemuren. Ein solches Lehrverhöltins birgt durchaus einen gegenseitigen Nutzen, steht doch der Lehrmeister während dieser Zeit unter dem Schutz des Lemuren. Nur nach der Lehrzeit steht der Lehrmeister oft ohne Lehrbücher mehr da - die sind dann genauso plötzlich verschwunden wie der Lemure selbst. Und die reichhaltige Bibliothek eines Dim\muhan wird wieder um ein paar Exemplare reicher sein.

Das einzige, was den Lemuren wirklich heilig ist, ist das Duadim ihres jeweiligen Dim\muhan. Allerdings haben einige Lemuren auf ihren Reisen durchaus Gefallen an den Glaubensgrundzügen der Göttin Arachne gefunden. Manche haben sich einem derartigen Kult angeschlossen, andere haben Gefallen an dem Prinzip der Fardea gefunden. Stets aber steht das Wohl des Duadims öber allem. Lemuren haben eine menschliche Gestalt mit zumeist schlanken, geschmeidigen Körpern. Ihre Haare sind durchweg schwarz, können aber im hohen Alter ergrauen. Ihre Haut hat einen intensiven, graubläulichen Farbton, der individuell variieren kann und ihrer zumeist hohen Stirn entspringt zu beiden Seiten jeweils ein spitzes Horn, dessen Länge das Alter bestimmt. Als Geschöpfe der Nacht haben sie große Augen, deren weit geöffnete Pupillen oft nicht mehr die Iris erkennen lassen und vielen von ihnen, insbesondere den Jägern, sind raubtierhafte Zähne gewachsen. Sie sprechen meist sehr leise in knappen Sätzen und oft verständigen sie sich nur in einer ihnen eigenen Zeichensprache.


Weitere Quellen:[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]