Halblinge
Sagen und Legenden über die Rasse der Halblinge gibt es kaum, und die wenigen stammen vom kleinen Volk selbst. Halblinge lieben Geschichten und eine der am meisten geschätzten, ist die ihrer Entstehung: Laut den Aufzeichnungen des alten Gimbo Speckrollen erschufen sich die Halblinge selbst aus dem Nichts, weil sie sogar im Nicht-Sein erkannt hatten, dass es zuviel Futter auf der Welt gab und es demzufolge dringend nötig war, dass eine Rasse kommen sollte, diesen überschuß zu vertilgen! Mit jener unzweifelhaft gewaltigen Tat verbrauchte das Kleine Volk den Großteil der ihnen innewohnenden Magie, so dass es nicht verwunderlich ist, dass es seither nur noch sehr, sehr wenige Halbling-Magier gibt.
Die schönen und gepflegten Siedlungen des Halblingvolkes, die in ihrer anmutigen Art das grundlegende Wesen von Behaglichkeit und Ordnung ihrer Erbauer öberdeutlich wiederspiegeln, sind in vielen Gegenden der zivilisierten Welt zu finden. Besonders in Aklon, Verilion, Sythia und dem Elfenreich Haralin haben Halblinge einen erheblichen Anteil an der allgemeinen Bevölkerungsdichte, in erster Linie die gemütlichsten Vertreter ihres Volkes, die Dusen.
Dusen sind von den drei Arten von Halblingen die zahlreichsten, dick, faul und höuslich. Sie sind die klassischen Vertreter ihres Volkes, die man generell als erstes mit dem Begriff Halbling assoziiert. Dusen sind fröhlich und unbedarft, neigen zur Fettleibigkeit und haben häufig eine starke Abneigung gegen Abenteuer.
Ganz im Gegensatz dazu stehen jene Halblinge, die man als Framen kennt - aufgedrehte, überaus neugierige und alles andere als häuslich zu nennende Vertreter ihrer Art, die für ein aufregendes Abenteuer aus Wissensdurst ohne zu überlegen sogar ihr Leben riskieren würden. Framen sind meist eher drahtig und schlank, schrill und aufdringlich und schleppen immer eine Unzahl von Beuteln, Taschen und Rucksäcken mit sich herum, in die ständig irgendwie Dinge hinein zufallen scheinen, die den Framen eigentlich nicht gehören. Für viele Wanderer sind Framen eine wahre Plage, weil sie sie von ihren Eigentümern erleichtern und noch dazu mit himmelschreienden Lügengeschichten traktieren, ohne auch nur auf die Idee zu kommen, das Bitten um Stillschweigen zu erhören. Framensiedlungen findet man selten. Sie sind immer auf Reisen auf allen Straßen der Welt und selbst in den entlegensten Winkeln kann man mit der schrillen Stimme eines Framen rechnen, der lauthals seine Meinung kundtut.
Die dritte und seltenste Gattung der kleinen Spezies findet man in den heißen öden von Shai-Anarat oder den Wilden Landen. Die Rede ist von den Enkern, Steppennomaden des Ostens, grausame Halblinge fernab des zivilisierten Lebens, die dem Kannibalismus frönen. Enker sind die kleinsten Vertreter ihres Volkes, mal dicklich, mal schlank, muskulös und ausdauernd. Sie sind geschickte, gnadenlose Jäger mit großer Intuition, jedoch kleinem Verstand. Es soll sogar schon vorgekommen sein, dass ein Enker in größtem Hunger einen Oger anfiel und ihn fraß! Enker werden von allen zivilisierten Rassen verachtet, speziell von anderen Halblingen.
Halblinge zaälen zu den am wenigsten religiösen Rassen. Ihr Naturell strebt nach irdischen Dingen, Göttliches interessiert kaum einen von ihnen. Hin und wieder gibt es den einen oder anderen Dusen oder Framen, der an Suavis oder Fardea glaubt, die Götter der Dunkelheit aber werden von ihnen generell verabscheut. Enker hingegen sind nicht selten vehemente Verfechter Al-Machials, auch wenn viele ihrer Glaubensbröder sie nicht mögen.
Alle Halblinge sind in den meisten Föllen noch einen ganzen Kopf kleiner als Zwerge. Dusen sind untersetzt und dicklich, Framen und Enker eher drahtig und schlank. Halblinge sind dem äußeren nach sehr menschenähnlich, sowohl Mann wie Frau. Sie haben übergroße, stark behaarte Füße, sind geschickt und flink und äußerst lautlos, wenn sie es wollen.