Helingard Spezial
Aktueller politischer Stand
Helingard will einen Hochkönig, der dort den Stand eines Königs hätte, dies ist seid langem bekannt. Und auf einem kürzlichen Thing gelang es Harra, die für Handel (auch mit Sklaven) und gute Verbindungen zu Cahirsheveen steht, endlich die nötigen Stimmen beisammen zu bekommen und somit ihren direkten Widersacher Tyrbold den Roten, der für die Zeiten von Wolf und Schwert steht, auszustechen. Allerdingsmisslang der Versuch das Relikt zu bergen, das ihre Würde vor allen nicht anwesenden bestätigt hätte. Dies stürzte das Land in einen Bürgerkrieg, der immer noch andauert. Harra arbeitet vor allem politisch daran, ihre Position zu festigen und Verbündete um ihr Banner zu scharen, während Tyrbold, ein treuer Odiszanhänger, begonnen hat sich eine feste Machtbasis im Süden des Landes zu schaffen und diese hermetisch abzuriegeln. Eine Auseinandersetzung auf dem Feld der Ehre scheint kaum vermeidbar.
Exzerpt aus dem Handout für das Lagerfeuergeschichten II:
Ihr seid die Helingarder, ein harter Menschenschlag aus dem hohen Norden der Phoenixwelt. Macht nicht den Fehler und verwechselt euch mit den Thorwalern oder Barbarenstömmen aus Pen- and Papersystemen. Wir wünschen uns Helingarder, oder Vykinger (diejenigen die Kaperfahrten unternehmen) die stärker (wenn auch natürlich nicht nur) an den Historischen Vorlangen, also den Wikingern des Mittelalters orientiert sind. Um einige Vorlagen zu bekommen, kann man sich vielerlei Quellen bedienen. Historische Literatur, ebenso wie einiger schöner Romane oder Filme ("Der Raubzug der Wikinger", "Der 13te Krieger"). Es ist eine reiche Kultur aus der wir uns bedienen können und scheut euch nicht eure eigene Prise hinzuzugeben, da einige Dinge von Dorf zu Dorf variieren können.
Wir bitten darum, dass sich Adlige einen kurzen Abriß über ihre Ländereien öberlegen, damit wir auf dem Spiel ein ungefähres Gleichgewicht erzeugen können (ca. 1 großes Dorf für einen König, 3 od. 1 Stadt för einen Großkönig).
Doch einige Dinge sind allen Helingardern gemein:
- Der Wunsch nach Unsterblichkeit, welche durch die Erwähnung in den Sängen der Skalden gewährleistet wird
- Der Respekt vor Göttern und Geistern gleichermaßen
- Die Liebe zur eigenen Familie
- Das Wissen um die Wichtigkeit einiger Traditionen
- Große Helden- und Totenverehrung
- Eine Neigung zum Fatalismus
- Ein großer Kampfgeist
- Ein gesundes Ehrgefühl
- Ein tiefer innerer Wunsch zurück zu glorreichen Zeiten zu gelangen
- Ohne eine Strophe im Hohen Lied kann niemand Hochkönig werden, nur wenige Skalden dörfen es erweitern
- Ohne den Mehrheitsentscheid im Thing kann niemand Hochkönig werden
- Ohne ein göttliches Zeichen/Symbol, das durch einen Priester bestätigt wird, kann niemand Hochkönig werden
Ebenso ist das Wissen um einige Gebräuche allen geläufig:
Der Thing
Things nennen die Helingarder alle Zusammenkünfte bei denen Angelegenheiten des öffentlichen Lebens geklärt werden. Dies beginnt bei einer Zusammenkunft von einigen freien Bauern, die entscheiden müssen wie das karge Saatgut für das nächste Jahr aufgeteilt wird und endet bei einem Treffen aller Freien des Landes (die sich Zeit nehmen können) um eine große Kriegsfahrt zu beschließen.
Grundsätzlich wird in einem Thing folgendermaßen entschieden und verfahren:
Der älteste anwesende Priester moderiert den Thing.
Jeder Freie hat das Recht zu sprechen und gehört zu werden. Der Einfachheit halber sprechen und stimmen diejenigen die von Stand sind für ihre Untergebenen mit, alle Anwesenden zählen. Ein Prophet gilt hier im eigenen Land mehr. Wenn denen nicht gefällt was die oberen zu sagen haben, werden sie diese auf kurz oder lang über einen Thing oder eine Entscheidung im Kreis der Gleichen absetzen. Ein kluger Herrscher weiß was seine Leute wollen und hört darauf.
Things haben folgendes pro cedere:
Eine Partei (vom freien bis zum Adligen) lässt durch einen Skalden zum Thing rufen. Jeder der gleichen oder niedrigeren Standes ist sollte nach Möglichkeit dem Thing antworten und erscheinen. Der Skalde muss natürlich bezahlt werden, dies begrenzt den Umfang des Things. Der traditionelle Ruf lautet:
"Ihr Freien Helingards, höret die Stimme von ...(Antragsteller, inkl. voller Titel und Würden), dieser/e feine Mann/Frau fordert euer Ohr und eure Stimme unser Geschick zu leiten. Dies sei der Ruf zum Thing, zu suchen eine Weise Entscheidung in der folgenden Sache ...(Problemfall). Der Thing findet statt ...(Zeit und Ort). Höret und folget dem Ruf."
Der Antrag darf nur Entscheidungen im eigenen Wirkungskreis betreffen, der gesunde Menschenverstand zählt hier.
Dann finden sich alle, die sich berufen fühlen ein, um einer Vorstellung der Problemstellung durch den Antragsteller zu lauschen. Dann dürfen kurze Bedenken oder eine kurze Zustimmung geäußert werden. Es wird per Akklamation entschieden ob ein Thingentscheid stattfinden soll. Naturgemäß erscheinen nur wenige Freie zum Vorentscheid, da sie eigenen Pflichten folgen.
Zwischen dem Vorentscheid und dem zweiten Treffen liegt immer mindestens ein Sonnenaufgang.
Auf dem zweiten Treffen, normalerweise morgens, stellen die Teilnehmer ihre Meinungen vor, um einen überblick zu Gewährleisten. Zwischen dem zweiten und dem dritten Treffen findet die eigentliche Entscheidungsfindung statt.
Diese kann sehr zeitraubend sein. Speziell bei schwierigen Entscheidungen. Um überhaupt eine Entscheidung herbeizuführen wird häufig auf einen Streitentscheid zurückgegriffen. Bei diesem wird die Stimme eines Stimmberechtigten über ein "Stimmgeld" oder einen Wettstreit verschiedenster (Bardenwettstreit, Kraftprobe) Art erkauft oder erstritten. Der Einsatz des "Käufers" oder "Herausforderers" ist zumeist die eigene Stimme oder etwas wertvolles aus seinem Besitz. Traditionell kann jede Stimme nur einmal erstritten werden.
Dies ist übrigens nicht verpflichtend, auch wenn der dessen Stimme gekauft oder erstritten wurde sich den Groll des Käufers einhandelt wenn er sich trotzdem gegen dessen Meinung entscheidet.
Im Dritten Teil des Things, jeder wird wieder mit der traditionellen Aufforderung gestartet, findet die Abstimmung statt. Zuvor können jedoch "Plädoyers" gehalten werden, pro Meinung jedoch maximal zwei, gute Absprachen sind also nötig. Um einen eindeutigen Entscheid zu erreichen muss eine Mehrheit erreicht werden.
Im Anschluss wird das Ergebnis folgendermaßen verkündet:
"Höret die Stimme Helingards, welche entschieden hat. Auf das Anliegen ...(Antragsteller, inkl. voller Würden und Titel), welches lautete...(Antrag). Sagt Helingard ...(Ergebnis). Den Groll aller ehrbaren Freien auf den ,der es Missachtet."
Wer das Ergebnis nicht anerkennt, muss mit Missgunst, bei überregionalen Entscheidungen gar mit Fehden oder Krieg rechnen.
Der Kreis der Gleichen
Der Kreis der Gleichen ist ein Instrument, das die Entscheidungsfindung in Helingard ungemein erleichtert. In "zivilisierteren" Gegenden könnte er unter Umständen als barbarisch gelten, doch einige Dinge sprechen für diesen. Sie werden vielleicht durch folgenden Text erkennbar.
Ein jedes Dorf verfügt über einen "Kreis der Gleichen". Er kann fast jede beliebige Form (ja auch quadratisch) haben. Ein Floß auf einem Fluss, ein Steinkreis, ein Baum an den die Kontrahenten mit einem Arm gebunden werden oder die Halle des örtlichen Langhauses. Eine Herauforderung oder gar die Notwendigkeit für einen Gottesbeweis kann aus verschiedenen Gründen, aber niemals Grundlos erfolgen. Der älteste anwesende Priester entscheidet über die Zulassung des Zwistes, um ihn vor den Augen der Götter zu entscheiden. Der Zwist ist immer öffentlich und es darf nach dem Beginn kein Eingriff von außen mehr erfolgen.
Der Grund einer der folgenden sein:
- Söhne einer Beleidigung
- Das Erstreiten einer Stimme im Thing
- Die Klärung eines Rechtsstreites (nur im Rahmen eines Rechtsverfahrens)
- Blutrache
- Eine Kraftprobe
- Die Ehrung eines Gottes oder Geistes/Totems
- Die Anfechtung eines Titels (traditionell nur durch ähnlich vorherigen Clansinternen Thing)
Ob des Anlasses wird entschieden wie scharf und mit welchen Mitteln der Wettstreit geführt wird. In den meisten Fällen kann der Herausgeforderte die Waffen (Beleidigungen ,Schwert und Schild, Sangeswettstreit...) wählen, aber der Priester kann sie auch vorschreiben (insbesondere bei Straftätern). Sowohl der Geforderte als auch der Herausforderer können Streiter für sich ernennen. Kein Streiter kann gegen seinen Willen gewählt werden. Unfreie können niemals Streiter werden. In den meisten Fällen wird der Wettstreit mit der Waffe nicht bis zum Tode geführt. Falls eine "Jury" vonnöten ist wird sie aus den anwesenden Priester und Schamanen gebildet.
Das Prinzip des "Ersatzmannes" sorgt dafür, dass selten eine Entscheidung gegen die Gesellschaft oder Hochrangige Männer und Frauen ausfällt, da diese die besten Substituen berufen können. Wenn ein Großkönig hingegen selbst in den Ring steigt kann es verschiedenes bedeuten. Er kann sowohl sehr selbstsicher sein, als auch von allen Gefolgsmännern verlassen. Dies geschieht besonders häufig wenn sein Rang angefochten werden soll.
Streiter ist ein professionelles und angesehenes Berufsbild. Von einigen heißt es gar, dass sie Entscheidungen selbst gegen den Willen der Götter herbeiführen können.
Die Skalden
Die Skalden sind das Gedächtnis Helingards. Es heißt: "Verärgere einen Skladen und wisse, dass dein Name nimmer in Ehre gehalten wird."
In einem Land in dem das geschriebene Wort die Ausnahme ist lebt die Geschichte fast ausschließlich durch die Sänge und Erzählungen der Skalden. Sie werden überall geschätzt und geehrt und sei es nur um zu verhindern, dass sie einen Spottgesang auf den Namen eines knauserigen Gastgebers verfassen. Das Hohe Lied ist der Kernpunkt der Geschichtsschreibung Helingards und für jeden wahren Vykinger wäre es die Versicherung der Unsterblichkeit in ihm genannt zu werden.
Nur wer eine Zeile im Hohen Lied erhalten hat kann auch Hochkönig werden.
Nur wenige Skalden sind berechtigt das Hohe Lied zu erweitern. Diese werden in einem jährlich stattfindenden Sängerwettstreit bestimmt.
Von den auf der Beerdigung anwesenden Königen haben bisher nur zwei eine Strophe im Personenteil des Hohen Liedes verdient, nämlich Hara Ilasdottir, die Großkönigin der nördlichen Handelsmetropole Skarragat und Tyrbold der Rote, der Großkönig des wehrhaften Horngarts. Ihre Zeilen lauten:
Harra von Skarragat seie genannt,
weise Regentin,
Versicherung Wohlstandes aller Karle
Tyrbold der Rote, der Starke,
sein Blick schmilzt die Gletscher,
die Hand zerhaut Schilde,
sein Denken sein Trachten ist Ruhm.
Alf Heldenhand, der der Vater von Tyrbold war hatte die folgende Zeile inne:
Alf Heldenhand,
Tapferer Recke,
Streiter mit Herz, Hand und Geist.
Das Rad als Symbol des Volkes
Preiset den Namen Fardeas
Fardea bringe uns Segen und Reichtum,
Fardea bringe uns und Leben und Glück.
Sie wache über unserer aller Leben Spanne.
Sie bringt den Regen, sie bringt die Sonne,
sie bringt den Baum und den Halm
sie bringt den Wolf und das Lamm.
In Ihrem Namen wähle Tenebrae
Die aus Tapfersten als ihre Einherjar.
Nicht die des Roten seine jene,
welche streiten auf ihrer Seite.
Die Mordlust der Roten
Die sei hier beklaget
Wisset und höret, dass diese sie einzig
Bringt auf die Seite der Furchtbaren Brüder.
Die Kraft ihrer Arme, die göttlich entliehen,
Reiße sie auf die Seite von Hass und Verrat.
Drum du edler Streiter,
wenn dein Sinn sei schlagen und stechen,
gedenke des Rades, gedenke ihm Wohl,
wisse um deinen Platz und den Platz der anderen.
Zerschlage nicht eines ohne Respekt.
Das Zeichen des Hohen Königs
Wisset um das Zeichen des Hohen,
damit ihr erkennet und achtet
jenen, den höchsten unter den Fürsten.
Einstmals wart es gegeben dem Volke
Von einem Einhohen der längstens vergessen.
Er gab es dem Herrscher zur Seite
Damit er es träge in seinem eigenen Sinn.
Wisse es schaut einer Kette gleich aus,
in schweren Gliedern
und Gülden, trägt es das Zeichen des Königs inmitten.
Bjornen- Sang
Drum lasset mich singen
Von Bjorne dem Könige Hiurlangars
Von seiner Weisheit
Von seinem Weitblick
Von seiner sicheren Hand und
Vom starken Arm
Bjorne war König Hiurlangars vor
Vielen Generationen
Noch heute fließt sein brennendes Blut
In den Adern der jetzigen Herrscher
Aber König schlechter Zeiten war Bjorne
die Ernten waren mager
Schon mehrere Jahre
Das Vieh war dürr
Und die Kinder waren krank
Doch Raubzüge wieder den Nachbarn
Waren gefährlich, die Männer
Denen seine Stimme gebot
Zu gering an der Zahl
Und wenn er sich seinen Nachbarn
Händisch zu Füßen wärfe
Und böte um Hilfe
Wäre er nur die Beute der größeren Jäger
So haltos unser Volke
Seid ewigen Generationen
Und so ist es gut.
Doch Bjornen suchte
erfolgreich um Hilfe
In seinem Verstand.
Seid langen Zeiten
Jagten die Elfen des Nordens
Uns um unserer Männer
Und ihrer Arme Stärke
Sind sie selber doch
schwächlich und kränklich
Bleich anzuschauen
und von schmalem Wuchs
Bjorne fasste sein Herz
Und segelte Nordwärts
Nach Cahirshiveen
Und seine Männer berichteten von
Großen Wundern aus Eis und aus Schnee
Welche sie sahen im Norden
Und sie erzählten verwundert
Von der geringen Zahl jener Eiselfen
Und ihrer magischen Macht
Und der riesigen Zahl ihrer Thralls
Doch nicht um zu schauen, zu staunen
Fuhren sie Nordwärts
Ein Pakt war das Ziel
Und es wurde erreicht
Bjornen führte den Drachen nach Anguir
raubte dort nicht mageres Vieh
Und wenige Hirse
Nein starke und junge die waren sein Ziel
Tapfer der Gegner doch unvorbereitet
Fielen Männer aus Eithne
In seine Hand
Und wieder nach Norden und wieder nach Hause
Bis er erschien im heimischen Fjord.
In nämlichen Fjord nun wehten schon Segel
Segel der Feinde aus Vystafyor
Karli der Harbinger Tenebraes
Erkannte die Schwäche des Königs
Unseres Sanges sehr wohl
Beobachtete, schlug zu und
Wähnte sich sicher in seinem Sieg
Doch sehet die Wunder die Bjornen
Erhalten in gutem Geschäft
Eisene Waffen und Schilde
Kräuter zu stärken die Arme
Zu schürfen die Augen
Zu sichern den Sieg
Wie Blitz und Donner fuhren die Männer
Unter den Feind trotz geringerer Zahl
Und zwangen ihn nieder
Erstritten die Freiheit der eigenen Sippe
Die Knechtschaft der Feinde
Und gute Vorräte zu bringen sie über den Winter
Drum höret ihr Mannen
Was der Sänger euch saget
Wählt Freund und Feind weise
Werdet ewige Sieger.
Wulfgard-Sang
Lasst euch berichten
Von feurigen Taten
Die da geschahen
In schlechteren Jahren
Lang sind die Zeiten
Vom Schwert und von Axt
Hinter denen geblieben
Die auf Raubzüge zogen
Doch vor unseren Zeiten
Zehn Generationen
Ist es gewesen
Wovon ich euch singe
Manch tapferer Recke
Manch gute Besatzung
War umgekommen
Beim hehren Versuch
Gen Süden zu fahren
Vorbei an dem Blauen
Vorbei an dem Schwarzen
Vorbei an dem Grab
Doch Wulfgard der Schwarze
Den blutigen im Banner
Ihm ist es gelungen
Zu leiten den Drachen
Zu führen die Männer
In glorreicher Fahrt
Und die Küsten erinnerten
Sich ihrer Herren
Und die Winde die führten
Die Flotte recht gut
Doch die Herzen der Fürsten
Sind eher vergesslich
Als der Magen des Bauern
Der ein Jahr blieb leer
Der Bauer erinnerte wohl sich
Unserer Schiffe und Rufe und Schilde
Der Fürst aber sprach verächtlich nur vom Pirat
Und sandte kleine Heere in Rot und in Gelb
Wulfgard nutze dies zaudern
Zerschlug ihre Heere
Vertrieb ihre Mannen
Und nahm sich den Teil
Der Herren der Meere
Mit eiserner Hand
Die Ruls und die Festen
Die Dörfer und Heine
Erzitterten wieder
Vierzig Generationen
nach unserer Zeit
Und als dies vernommen
An heimischen Feuern
Erschallte der Jubel
Wohl über das Land
Die Zeit sei gewandelt
Hörte man sie sagen
Berget die Krone
Hörte man sie rufen
Ein Hochkönig, endlich
Ist uns gegeben
Krönt ihn und salbt ihn
Damit er uns führt
Und Feierlichkeiten wurden bereitet
Zu rühmen die Helden
Die heimkehren sollten
Und wahrlich sie kamen
Kein Wort war gelogen
Sigmund der Blonde
Und Olaf der Rote
Und Tore von Skalgard
Und Hjelgard der Stutzer
Von Nacken aller Nationen
Alle kehrten sie wieder
Alle die ihm gefolget
Reichstens beladen
Mit Schützen derer Nationen
Die uns vergessen hatten
Doch ein Segel fehlte
Im großartigen Tross
Wulfgard der Schwarze
Er kehrte nicht wieder
Nördlich vorbei an dem Grabe
Berichten die Männer
Führte er seinen Drachen
Auf heimischer Fahrt
Er wartete wohl dort auf jedwedes Segel
das mit ihm gefahren wart
dann brach er auf
Nach Norden, nach Norden
So sprachen die Recken
Da sahen sie ihn gen der Eiswüste fahren
Nie heim kehrte Wulfgard
Zu holen die Krone
Zu führen die Männer
In weiterer Fahrt
Die Weiber die klagten
Die Männer die ehrten
Vergesst niemals Wulfgard
Den Schwarzen den Großen
Denn er war der letzte der leitete
Große Raubfahrten und Kriegszüge
Wieder dem prächtigen, schwächlichen Süden.
Das Lied der Großen Zeiten und dem Lauf danach
Drum höret was die Skalden uns sagen
Wenn sie singen versonnen
An prasselnden Feuern In eisigen Nächten
Von unseren großen Zeiten vom Zeitalter
Das da genannt wird jenes von Axt und Schwert
In jenen Zeiten die hunderte Winter vorüber
Zogen die Drakkars weit um die Welt
An allen Küsten vom eisigen Norden
Zum trockenen Süden
Vom klaffenden Osten
Zum Heissen und ewiglich grünendem Westen
Schallten die Rufe die kündeten
Unser Erscheinen Furcht flog uns voraus
Mächtige Taten wurden vollbracht
Große Schlachten geschlagen
Kraftvolle Feinde küssten den Staub
Schätze schmückten die hölzernen Hallen
Wir wähnten uns in ewiger Kraft
Doch nicht aus der Ferne erhob sich der Feind
Nahe bei uns im Westen erhob das Reich sein Haupt
Und bot uns die Eherne Stirn
Seine Legionen Galeeren sandte es wider uns aus
Schwert Zeit, Axt- Zeit, Ruhm- Zeit, Große- Zeit
Fand kämpfend ihr Ende als die Legionen marschierten
Ihr Zeitalter doch währte kaum
Narbe und Grab zeugen heute noch von ihrem Ende
Jenes grausam Vermächtnis bannt uns hinter dem Grab
Die Schwarzen Galeeren von Norden, die Blauen von Süden
Schliessen uns ein in Zwiste untereinander und hinter dem Grab
Höret mein Rufen und Flehen nach den Zeiten von Schwert und Axt
Der Ragnarok- Sang
Drum höret die Stimmen der Skalden
Jene die uns künden
Vom furchtbarem Weltenende
und güldnem danach
Einstmals wird kommen die Zeit
Die Zeit von Wind und Wolf
In der die Einherjar die Tafel verlassen
An welcher Tenebrae sie köstlich genährt
Sie werden gerufen zu ihrer Bestimmung
Zu streiten, zu schlagen mit Schild und Helm
Die Zeiten von axt und schwert sind vergessen
Wenn alles vergehen muss im großen Gefecht
Die tapferen Toten streiten auf Erden
Ein Zeitalter lang neben Göttern und Helden
Wider Göttern und Helden und widereinander
In ewiger Schlacht
Bis endlich der grausame Morgen zeigt blutige Felder
Und Äcker und Wälder und Tiere und Menschen
Und Götter und Helden liegen darnieder
Alles was lebte und kreuchte ist nun zerschlagen
Doch es folgte dem Ruhmreichen Morgen
Von dem kein Skalde je singt
der gütige Blick des Einschöpfers der sich erhob
der Kälte des klaren morgens schenkt er Wärme
und goldenes Licht fällt auf die Welt und die Toten
Und eine goldene Welt wird erwachsen auf seinen Geheiß
Sang der Einhohen
Höret den Sang der Einhohen
Der jedwedem Kinde gegeben
Zum ewigen Gedenken
Das jeder den Einhohen gebe
Was ihren gebührt
Doch höre die Warnung Sterblicher
Messe dich nicht mit den Einhohen
Noch messe sie
Wir mögen sie nennen den Guten den Weisen
Den Finsteren den Starken
Doch bleiben sie weit jenseits unseres Verstehens
Wähle den deinen mit Obacht und Sorgfalt
und diene ihm wohl
auf das einmal im Leben
er dir schenke seine Gunst.
Höret vom Gotte
Der fernsten Gestaden
Des Sandes, der Winde des Staubes
Der brütenden Hitze
Dem niemand streitet
Sein ödes Gefild
Er nennt sich einziger
Doch wisse, dass er es nur
Ist in seinem einsamen Reich
Höre und kenne den Namen Al-Machial
Wisse er falle wie er geherrschet
Allein durch die Herrin der Elemente
Höre denn von der Göttin
Der ewigen finsteren Nacht
Blutsruferin, Mondkind,
die Ihren mächtigen Hunger
stillen nennen sich Kinder Arachnes
Meuchler und Mörder
Bekannt nur untereinander
Wandeln sie auch unter uns
Einstmals ward sie gestürzt von dem Weisen
Unter der Erde nähret sie sich
Vom Blute Gemordeter
Bis Ragnarok kommt
Und sie sich fett erhebt
Um doch durch die nächste zu fallen
Als Sanfte, als Göttin des Herdes
Gelte Suavis
Wärme strahle von ihr aus
Gutes und Sicherheit bieten die Falten ihres Gewandes
Welches sei einfach und schlicht
Fruchtbarkeit bringt sie über die Erde
Und den Frühling trägt sie
nach dem kalten Winter ins Land
Wenn Ragnarok komme gehet sie willig ins Ende
Gleich den Frauen die lieber sterben,
als sich der Hand und der Gier des Feindes
zu offenbaren
Doch nicht alleine
die größte Finsternis reiße sie mir sich
Das Ende der Guten sei vielfach beweint
Es folge im Reigen der Weise der Weie
ältester und meistgeliebtester Sohn
Des Einschöpfers
Jenem Gedenken die Alten und Weisen
Ihm gelte scharfer Verstande mehr als das Schwert
Doch unterschätze ihn nie
Wenn das Urteil gefallen
Nach langem Bedenken
wissen die die ihm folgen
Sehr wohl es zu führen
Viel Edle Geschlechter
Welche die schützen die Dauer
ob jedwedem Ruhm
Preisen ihn huldvoll
Und nennen ihn Ultor
Und nutzen die Waage
Die sein Zeichen sei
Bei Ragnarok werde er fallen
durch die Hand derer die er selber gestürzt
Hört von Tenebrae
Jene vor welche wir alle treten
Die Prüferin unserer Leben
Wenn wir doch frei sind
Das Leben zu wählen zu welchem es uns treibt
Werden wir unfrei im Tode
Wenn sie unsere Seelen und Herzen prüfet
Sie allein wählt jene großen im Leben
Die an ihre reiche Tafel gerufen
Die dort mit Milch und Blut genährt
Sich bereiten fürs lange streiten
Benannt als Einherjar warten sie auf Ragnarok
Um dann als Heerschar der tapferen Toten
Nebst Göttern und Helden
Mit und wider einander zu streiten
Bis der goldenen Morgen kommt
Jedweder bereite ihr Ehre
Denn sie sei die letzte die fällt
Und höret von ihrer Mutter
Göttin der Winde und Wasser
Der Erde und Pflanzen und Tiere
Und allem was kreucht
Sie die als einzige sehet
unserer Leben in gänzlicher Länge
Und nicht bloß den ihr zugedachten Part
Der Wiederstreit der Elemente
Die Spanne jedweden Lebens ist ihr anvertraut
Donner und Wachstum sind ihre gleichauf
Drum fürchte und achte ihre Gebote
Und verletzte niemals das Rad
Sie werde fallen
in Zeiten des Wolfes
Verdreht und verändert
Durch einhohen Wandler
Der Wandler nun
Von dem mein Verslein euch singe
Seie der jüngste im hohen Gestirn
Jener der Trickser, der Wandler
Verändert die Dinge noch während sie Leben
Ob seiner Wandlung der Dinge wider ihr Sein
Verbannten die Einhohen ihn
für tausend Generationen
Doch er erhob sich
Und zeigte sein keckes Haupt
Und Sinnen ungebeugt und silbern
Sein Name ist Varkhash
Er werde fallen
durch die Hand seines Bruders des Roten
Hört nun ihr gewogenen Lauscher
von den zwei Brüdern
Die uns gesandt wurden
Krankheit und Pein
steht auf den Fahnen des Mogaz
Gelöste und übernatürliche Gier
Zieren die Banner Avatiz
Vieles geben sie denen
Die sie verehren
Doch wenig Ehrhaftes
Liege in ihrem Tun
Jene Beiden werden
Gemeinsam mit der Nächtlichen
Angestiftet vom Wandler
Das Zeitalter Wind und Wolf bringen
Und darin wie alle
Umkommen
Der Stärkste von allen der Rote, der Krieger
Sei Odiz
Sein Denken ist Geißel
Sein Reden ist Blut
Er Herr der Schlachten
Er Herr der Berserker
Er lachender machtvoller Streiter
Betrunken vom Krieg und vom Sieg
Tragen sein Banner die tapfersten Häuser
Und sehnen nach herbei
Tage voll Schlacht und voll Ehre
Doch Ehre ist endlich zum Ende
Nun höret vom letzten dem einen
Nicht dunkel noch hell
Der einmal geschaffen
Der wieder wird schaffen
Der der vielen Aspekte
Dem Einschöpfer
Dem kein Name kann reichen
Er wendete aller Welten den Rücken
Und kehrt erst zurück wenn die Welt sich geleert
Nach Ragnarok bringe er goldenen Morgen