Crysofas
Crysofas ist eine der reicheren Provinzen Aklons, besonders durch seine Vorkommen an Gold, Kupfer, Eisenerz und Kohle. Auch die Landwirtschaft ist ein Rückgrat des Herzogtums. Crysofas ist sehr zentralistisch regiert. Die Familie von Kaltenau, die das Herzogtum seit Generationen regiert, hat jede Bestrebung nach Unabhängigkeit der Städte unterbunden und auch seine lehnpflichtigen Grafen und Barone in eisernem Griff. In Crysofas tanzt man nicht aus der Reihe, oder man bereut es schnell.
Johannes von Kaltenau, Herzog von Crysofas, ist das älteste, überlebende Kind von Paul von Kaltenau zu Crysofas und ist seit dem Jahr 4992 Herzog von Crysofas. Er trat das Erbe seines Vaters an, nachdem dieser in hohem, aber noch rüstigem Alter bei einem Ausritt mit seiner Frau Charlotte vom Pferd stürzte und sich das Genick brach. Der Stern der Familie Crysofas erstrahlt, seit der alte Herzog, Paul von Kaltenau, Großvater des jetzigen Herzogs, König Fridericus Torwendil, dem Vater Warnulfs, das Leben rettete. Johannes und seine beiden Schwestern wurden Zeit ihres Lebens auf die Freundschaft zwischen den Familien Kaltenau und Torwendil eingeschworen und so kam es auch, dass ebenfalls König Warnulf und Johannes enge Freunde wurden.
Herzog Johannes von Crysofas ist der engste Vertraute von König Warnulf. Er weilt abwechselnd am Hof des Königs und in seinem Herzogtum. Wenn er bei Hofe weilt, regiert seine ältere Schwester, Gräfin Dorothea von Kaltenau zusammen mit Baron Ernst von Schwenningen, dem herzoglichen Kanzler, die Ländereien.
Im Krieg gegen Hadran hat sich Johannes von Crysofas einen Namen als furchtloser Krieger und umsichtiger Stratege gemacht. Er führte den rechten Flügel der Armee Aklons bei der Schlacht am Schattenhorn, wo der entscheidende Durchbruch gelang.
Seinen Beinahmen „der Unnachgiebige“ erhielt er durch eine Begebenheit, die sich vor 10 Jahren zu Beginn der Dunklen Bedrohung ereignete. Seine eigene kleine Tochter Esther, gerade 11 Jahre alt, wurde dabei ertappt, wie sie wichtige Dokumente und Korrespondenz aus der Schreibstube ihres Vaters, des Herzogs, stahl. Da eine erste Befragung des Kindes kein befriedigendes Ergebnis über ihre Motive ergab, drang Herzog Johannes darauf, das Kind der Inquisition zu übergeben. Er bestand darauf, daß bei der weiteren Befragung durch die Inquisition keine Rücksicht auf seine Familie genommen werde.
In einem langen und quälenden Prozess, der sich über Tage hinzog, wurde das Mädchen der Spionage für Kolte überführt und eine dämonische Präsenz bei ihr gemutmaßt. Dies alles geschah vor der Zeit, als die Schattenelfen das Schläferartefakt an die Synode übergeben hatte, so daß es noch keine Möglichkeit gab, dies mit Sicherheit festzustellen und eine Besessenheit durch einen Schläferdämonen zu beseitigen. Daher wurde das Mädchen einem Exorzismus unterzogen, der einem der exorzierenden Prioren das Leben kostete, als die dämonische Präsenz aus dem Mädchen herausbrach. Das Mädchen Esther überlebte die Prozedur nicht.
Herzog Johannes, bis dahin nicht als sonderlich hartherzig oder erbarmungslos bekannt, ist seitdem ein gnadenloser Jäger aller malagitischen Umtriebe geworden und auch Varkaz wirft er in den gleichen Topf. Während der gesamten Zeit der Dunklen Bedrohung leitete er die Spionageabwehr in Aklon und brachte zusammen mit der ultorianischen Inquisition ungezählte malagitische Spione auf den Scheiterhaufen. Darunter auch viele, gegen die nur schwache Verdachtsmomente bestanden.
Herzog Johannes gibt sich die Schuld am Tode der Königin, deren Ermordung durch koltische Spione er mit seiner Spionageabwehr nicht hatte verhindern können. Seitdem ist er durch permanente Schuldgefühle gegenüber seinem Freund, dem König, geplagt. Seine Verfolgung malagitischer Feinde hat eine paranoide Note angenommen. Keine Stadt und kein Dorf, durch das er während der Dunklen Bedrohung zog, in dem nicht hinterher die Scheiterhaufen loderten und Wehklagen über die große Zahl der geläuterten, angeblichen Spione herrschte. So wird sein Name in Aklon inzwischen mit Furcht und Schrecken ausgesprochen. Hätte man ihn gelassen, wäre selbst der halbe Hofstaat auf dem Scheiterhaufen gelandet.
Die königliche Familie
Crysofas gilt als engster Freund Warnulfs und auch die Kinder Warnulfs lieben „Onkel Johannes“, besonders Elisabeth. Seine Härte zeigt er nicht, wenn er mit den Kindern Warnulfs umgeht.
Politisches Parkett
Bei der Rettung des Königs Fridericus wurde der Großvater des amtierenden Herzogs böse entstellt. Seit diesem Zeitpunkt wurde er offiziell Herzog Paul der Retter genannt, hinter seinem Rücken von seinen Neidern aber auch gern Herzog Paul „der Schöne“ genannt.
Aufgrund seiner Entstellung weigerte sich Christine von Warall, die ihm seit der Kindheit zur Frau versprochen war, ihn zu ehelichen. Auf Betreiben ihrer Mutter, der Herzogin Bella von Warall, annulliert die Synode die Verlobung aufgrund angeblich zu naher Verwandtschaft zwischen Paul und Christine.
Herzog Paul beleidigt daraufhin Herzog Beogar von Warall bei einer öffentlichen Sitzung des Thronrates, woraufhin dieser ihn niederschlägt. Nur auf Intervention des Königs selbst und mehrerer Äbte der ultorianschen Kirche kann eine weitere Eskalation und ein Duell auf Leben und Tod verhindert werden.
Die Herzogtümer Crysofas und Warall sind seither im permanenten Zwist miteinander.
Johannes von Kaltenau zu Crysofas und Jobst von Walden-Ahr zu Camberion sind keine Freunde. Bisher verband sie aber immer ihre bedingungslose Position an der Seite des Königs. Seit sich Camberion vom König entfernt, bezichtigt Crysofas ihn der Charakterschwäche.
Die ultorianischen Kirche
Herzog Johannes ist konservativer Ultorianer und arbeitet in seiner Funktion als Geheimdienstchef eng mit der Inquisition zusammen.